Neurodivergenz & ADHS

Warum viele Therapien für neurodivergente Menschen nicht greifen.

Viele klassische Therapien setzen zu spät an. Sie orientieren sich an Symptomen, an Verhalten, an kognitiven Mustern. Sie fragen: Was tun Sie, wenn …? Wie denken Sie über …? Was könnten Sie verändern?

Für neurodivergente Menschen greift das oft ins Leere. Nicht, weil sie sich verweigern – sondern weil ihre Reaktion früher beginnt. Im Nervensystem. Im Reizpegel. In der Spannung, die schon da ist, bevor das Denken einsetzt.

Wer mit ADHS lebt, funktioniert oft über Anstrengung. Über Kontrolle. Über ständige Selbstkorrektur. Therapie, die dort ansetzt, fordert noch mehr davon – mehr Struktur, mehr Selbstbeobachtung, mehr Anpassung.

Was fehlt, ist der Raum davor. Der Raum, in dem Überforderung spürbar wird, bevor sie sich zeigt. Der Raum, in dem nicht reguliert werden muss – sondern verstanden wird, was überhaupt aus dem Gleichgewicht gerät.

Viele neurodivergente Menschen scheitern nicht an Therapie. Sie scheitern an einem Setting, das nicht sieht, wo ihr Erleben beginnt.

Wo ich ansetze

Ich arbeite mit Menschen, deren Erleben oft übergangen wurde – weil es nicht «passte». Zu intensiv. Zu schnell. Zu viel.
 Ich beginne nicht bei Verhalten. Ich beginne beim Zustand. Beim Nervensystem. Bei dem, was schon lange vor der Reaktion passiert.

Ich arbeite mit hoher Reizoffenheit, mit innerem Druck, mit dem Gefühl, nie zur Ruhe zu kommen. Ich kenne das von innen. Ich sehe, wann ein Mensch funktioniert – und wann er wirklich da ist.

Ich arbeite dort, wo Therapie nicht beginnt mit: „Was möchten Sie verändern?“ Sondern mit: „Wie fühlt sich dein Leben gerade an?“
 Ich bleibe nicht beim Symptom. Ich gehe mit in die Struktur, die darunter liegt. Ich begleite Menschen, die sich oft schon selbst analysiert haben – aber keinen Ort gefunden haben, an dem ihr Erleben einfach gelten darf.

Ich arbeite früh. Nicht zeitlich – sondern innerlich. Ich setze nicht auf Kontrolle, sondern auf Kontakt. Nicht auf Erklärung, sondern auf Wahrnehmung.